Meine Drachen

Moin Überflieger,

wie bei fast allen Drachenfliegern (Kitern ;-)) fing es auch bei mir mit einem Deltadrachen an. Den bekam ich vor ca. 2 Jahren von meiner Exfreundin und heutigen Frau geschenkt. Es ist ein Zweileiner von Wolkjenstürmer. Das genaue Modell ist leider unbekannt. Zu Anfang hatte ich damit meine Probleme. Er wollte nicht so recht fliegen. Da lernte ich dann, die Waage einzustellen. Dann brachen mir die Stangen andauernd, wenn der Wind mal etwas heftiger blies. Und nachdem ich dem Drachen eine Aktivwaage Aktivwaagegegönnt hatte, dachte ich mir, er könnte ein neues Gestänge gebrauchen. Also baute ich das 5.5 mm Gestänge auf 6mm um. Und er fliegt immernoch. Sogar besser als vorher und in einem größeren Windbereich.

Von diesen Erfolgen getrieben suchte ich neue Herausforderungen! Dabei kam mir der Fundus an Drachen meines Schwiegervaters entgegen. Drei "Super 10" von Flexifoil und eine Revolution waren die nächsten Gegner.

Super 10 von FlexifoilDie "Super 10" sind gute Partner für den Einsteiger in den Powersport. Sie haben keine Waage, die eingestellt werden muß, sind durch Ihre Stange an der Leitkante sehr Windstabil und können bei etwas mehr wind auch schon mal für Panik sorgen. Wenn sich der erste Schock von der Kraft dieser 2.86 m langen Matten gelegt hat, hängt der Wagemutige die nächsten einfach hinten dran.

RevolutionDas ist etwas für den Bizeps! Aber ich wollte auch etwas für meine Reaktionen tuen und lies mir sagen, der Revolution ist eine Gute Wahl dafür. Also, nichts wie ran.
Aber auch das war nicht so einfach. Irgend jemand hatte anscheinend nicht nur an den Leinen manipuliert, sondern auch noch eine Querstange entsorgt. Das bedeutet also neu ablängen und eine 8mm Stange zusägen. Soweit so gut. Nach eingehendem Studium der Beschreibungen im Internet, dachte ich, versuchs doch mal. Es waren zwei harte Lehrstunden bei wenig Wind und keinem richtigen Erfolgserlebnis. Erst nachdem ich mir das Video dazu angesehen hatte und wieder auf der Wiese Stand, kam das Aha-Erlebnis.
Resume: bei mindestens 2 Bft die ersten Versuche starten unter Anleitung eine Eingeweihten oder nach der Konsumierung des beim Kauf enthaltenen Videos. Es ist wirklich eine enorme Umstellung vom Zweileiner auf den Vierleiner. Aber auf alle Fälle eine lohnenswerte.

Bei den Drachen hatte ich nun überall mal reingeschnuppert. Der logische Schluß war ein Buggy. Einsteiger haben es da recht schwer, an das entsprechende Materiel zu kommen. Buggys gibt es ab 500,- DM aufwärts regulär zu kaufen. Gebraucht sind sie meist nicht wesentlich billiger. Und ein Selbstbau ist aufgrund des Materials V2A nich jedermanns Sache. V2A kann nicht wie normales Eisen oder Stahl verarbeitet werden. Und rostfrei sollte der Buggy schon sein.
Competition von Peter LynnIch habe mich für einen Competition von Peter Lynn entschieden. Und es noch nicht bereut. Aufgrund seines geringen Preises ist er für Einsteiger bestens geeignet. Wenn es einem richtigen Spaß macht, holt man sich einen gebrauchten von Libre oder so und verhökert gegebenfalls den Alten.

Aber mit den beiden Flexifoil Matten kam ich kaum vorwärts und mußte auch wahnsinnig viel mit den Armen herumrudern, damit die Kollegen dahin flogen, wohin ich es mir so dachte. Da erinnerte ich mich an die Wendigkeit des Revolution, und informierte mich. Es stand relativ schnell fest, eine Vierleiner-Matte muß her.
Ekko 2.8Auf dem Gebracuhtmarkt fand ich eine Ekko 2.8 von Elliot und kaufte sie. Ich war sehr schnell begeistert von der Kraft dieses Gerätes. Der Jungfernflug bei 4-5 Bft machte mir noch Angst. Ich bekam die Ekko kaum wieder auf den Boden! Aber dann, ausgerüstet mit einem Trapez machte ich schnell Fortschritte. Sprünge von vier Metern sind ein Kinderspiel, auch für Anfänger. Es ist ratsam, nur am Strand zu springen. Die Gelenke und Sehnen werden es einem danken. Und fliegen tut sie ab ca. 2 Bft.
Dann sas ich auf meinem Buggy und mir war ein wenig mulmig bei dem Gedanken, bei 3-4 Bft sitzend übers Watt zu fahren. Aber dadurch, daß der Buggy auf die Matte reagiert, sind die anfänglichen Befürchtungen aus den Erfahrungen am Strand mit den großen Zugkräften nicht nötig. Zugute kam mir, daß ich schon ab und zu auf einem Surfbrett stand. Also fuhr ich erst dirket vor dem Wind (Raumwindkurs) her und er bewegte sich. Dann bog ich ab und fuhr so, daß der Wind von der Seite kam. Halbwindkurs. Dabei fegte der Buggy übers Watt und ich war begeistert. Bei den Richtungswechseln, wobei der Rücken durch den Wind ging und nicht das Gesicht (Halsen), hatte ich so meine Schwierigkeiten, bei denen auch schon mal der Drachen alleine weiterflog. Aber Übung macht den Meister.

Drachenfliegen ist wirklich riesig und die Krone ist meiner Meinung nach das Buggyfahren. Wenn Ihr aus der Gegend von Wolfsburg seid, können wir ja mal zusammen einen steigen lassen. Meldet euch!

© Nico Morf
27. Februar 2004